UN DPI/NGO-Konferenz „Nachhaltige Gesellschaften: Verantwortliche  Bürger“

Besser geht’s nicht!

Natürlich, besser geht es zweifelsohne (fast) immer, aber es war schon kolossal, welche Möglichkeiten sich für die NGO-Szene (Nichtregierungsorganisationen) im Allgemeinen und die Aktiven speziell in Bonn und Umgebung mit der o.a. Konferenz erschlossen haben. Daher soll im Folgenden ein kurzer Überblick über Anlass und Kontext, sowie über unsere konkrete Beteiligung und deren Resultate gegeben werden.

Ulrike Devers-Kanoglu

 

 

Die Konferenz, die vom 3.-5. September 2011 in Bonn statt fand und zu der zirka 1300 Teilnehmer aus aller Welt an den Rhein gereist sind, wurde durch die UNO-Hauptabteilung für Presse und Information gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen organisiert – mittlerweile zum 64sten Mal. Außerdem waren der NGO/DPI-Exekutivausschuß sowie das Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen beteiligt. Da die 64. UN DPI/NGO Konferenz in diesem Jahr in Bonn stattfand, waren weitere Kooperationspartner zudem die deutsche Bundesregierung und die Stadt Bonn.
Dem Department of Information der Vereinten Nationen (UN DPI) geht es in der Kooperation mit den NGOs seit all den Jahren ganz zentral um eine effektive Interaktion und Partnerschaft zwischen der UN und der Zivilgesellschaft. Bereits im Vorfeld der Konferenz gab es viele Beteiligungsmöglichkeiten für NGO-Aktivisten. So erfolgte durch das Regionale Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa (UNRIC, ebenfalls ansässig in Bonn) bereits frühzeitig die Einladung, sich als regionale oder ortsansässige Organisation auf unterschiedlichste Weise in die Planung der Konferenz einzubringen. Außerdem hatten Organisationen aus Bonn und Umgebung mit Empfehlung der Stadt Bonn außerhalb der üblichen Zugangsbeschränkungen ebenfalls die Möglichkeit, an dieser internationalen Konferenz teilzunehmen.

Unser Beitrag

Aufgrund unserer Expertise im Bereich der ehrenamtlichen Arbeit mit dem Schwerpunkt nachhaltiger Entwicklung sowie insbesondere unserem Fokus auf Bildung für nachhaltige Entwicklung war sowohl der Verein
Zukunftsfähiges Bonn e.V. als auch der Arbeitkreis Bildung für nachhaltige Entwicklung Bonn/Rhein-Sieg (AK BNE Bonn/Rhein-Sieg) gleich durch mehrere Personen bei der Konferenz vertreten, und zwar sowohl in den Vorbereitungsteams als auch durch konkrete Beiträge von Mitgliedern während der Konferenz. So gehörten sowohl Dr. Otto Ulrich ('Cooling Down' / AK BNE Bonn/Rhein-Sieg) als auch
Ulrike Devers-Kanoglu (Zukunftsfähiges Bonn e.V./AK BNE Bonn/Rhein-Sieg) zu den Mitgliedern des 'Conference Planning Subcommittee', und auch Maria-Elisabeth Loevenich (Codewalk ICT Consulting / AK BNE Bonn/Rhein-Sieg) war als Teilnehmerin gemeinsam mit den beiden anderen in einem ad-hoc-Workshop aktiv dabei, als es darum ging, die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung für die Thematik der Konferenz auch in der Konferenz-
Deklaration fest zu verankern. Als Mitglieder der Expertengruppe im 'Conference Planning Subcommittee' konnten wir darüber hinaus aktiv zur Erstellung und Verabschiedung der Konferenz-Deklaration sowie der Konferenz-Dokumentation beitragen. Auch die Präsentation des internationalen Konferenzspiels "Cooling down", das von unserem Mitglied Otto Ulrich entwickelt worden ist, ist auf großes Interesse gestoßen.

Die Ergebnisse

Die große Chance der Konferenz bestand darin, hier vor Ort in Bonn gemeinsam mit einer immensen Zahl von NGO's rund um den Globus und höchst engagierten Aktivisten aus allen Themenbereichen nachhaltiger Entwicklung ins Gespräch zu kommen und intensiv zusammen zu arbeiten. Besonders reizvoll war es dann aber vor allem, gemeinsam mit diesem geballten Zusammenschluß von Experten aus den verschiedensten Themengebieten  eine Deklaration zu entwickeln und zu verabschieden, deren Ideen dann im Juni 2012 bei der UN-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung in Rio (Stichwort: Rio+20) Berücksichtigung finden sollen – u.a. indem die Ergebnisse der UNO-Vollversammlung präsentiert werden. Diesbezüglich kann man wohl sagen, dass die Gelegenheit für die NGO-Szene in Bonn selten günstiger war, direkt Einfluß zu nehmen. Aber auch langfristig haben sich neue Kontakte und Netzwerke ergeben, insbesondere im Bereich 'Bildung für nachhaltige Entwicklung', verbunden mit dem festen Willen, diese langfristig aufrecht zu erhalten und für unsere Arbeit vor Ort aktiv zu nutzen. Dabei spielt insbesondere der internationale Kontext eine zunehmende Bedeutung, denn bis Rio+20 ist es nicht mehr lange hin. Und mit Blick auf dieses anstehende Großereignis war die Botschaft mehr als eindeutig: für eine global nachhaltige Entwicklung kann die Rolle der Zivilgesellschaft gar nicht überschätzt werden! Diese (also wir!) ist eingeladen, aufgefordert und verpflichtet, unabhängig an der Seite der Regierungen aktiv, verantwortlich und selbsbewußt buchstäblich nicht nur das Wort zu 'ergreifen' (und nicht zu warten, bis es uns 'erteilt' wird), sondern auch konkrete Beiträge zu leisten, und zwar ganz im Sinne des Leitgedankens der Konferenz:
„Sustainable Societies: Responsive Citizens.  Commit – Encourage – Volunteer“!

Weitere Informationen (Deklaration, archivierter Livestream, etc.) unter:
www.un.org/wcm/content/site/
ngoconference